Steeden

Steeden ist einer der ältesten Predigtplätze der Ev.-Luth. Freikirche. Seine Geschichte ist recht wechselvoll. 1846 traten unsere Vorfahren unter Leitung von Pfr. Friedrich Brunn aus der Landeskirche aus. Diese war durch die Neuordnungen nach dem Wiener Kongress eine Unionskirche geworden, d. h. Lutheraner und Reformierte gehörten zu einer Kirche. Pfr. Brunn machte den Leuten klar, dass dies nach dem Neuen Testament nicht zu vertreten ist. Nach dem Austritt konnte wieder Gottesdienst gemäß Bibel und lutherischen Bekenntnisschriften gehalten werden. Bis zur staatlichen Anerkennung im Revolutionsjahr 1848 und auch danach wurden der Gemeinde zeitweilig erhebliche Schwierigkeiten gemacht.  Pfr. Brunn konnte oft nur bei Nacht und heimlich Gottesdienste halten. Zur gegenseitigen geistlichen Stärkung und zur Sicherung für eine später notwendige Nachfolge, suchte Brunn Kontakte zu Gleichgesinnten. Er fand sie u. a. in der Ev.-Luth. Freikirche Sachsens. Dieser schloss er sich mit seiner und den anderen nassauischen Gemeinden 1877 an.

Nach der Teilung Deutschlands (1945) und besonders nach dem Bau der Mauer (1961) teilte sich auch die Ev.-Luth. Freikirche aus diesen politischen Gründen. Als sich die ELFK im Westen 1972 mit der Altlutherischen Kirche zur Selbständigen Ev.-Luth. Kirche (SELK) verband, gehörten wir somit auch zur SELK. Leider wurden bei dem Zusammenschluss nicht alle Lehrfragen geklärt. Als diese offenen Fragen auch später nicht mehr einvernehmlich besprochen wurden und die Liberalisierungstendenzen sich sogar noch verstärkten, traten wir 1989 mit noch anderen Gemeindegliedern in Steeden aus der SELK aus.

Im Osten Deutschlands existierte die ELFK noch, da sie sich wegen ungeklärter Fragen nicht mit den Breslauern zusammengeschlossen hatte. So war es uns möglich, dass wir uns wieder unserer Ev.-Luth. Freikirche anschließen konnten. Die Öffnung der Mauer im gleichen Jahr war für uns praktisch ein Geschenk Gottes. Wir wurden von der Freikirche betreut bis wir selbst einen Pfarrer berufen konnten.

2001 trat diese kleine Gemeinde aus nicht ganz geklärten Gründen aus der ELFK aus. Da diese Gründe aber nicht klar und überzeugend waren, verließen wir diese Gruppe um weiterhin bei der ELFK zu bleiben. Hier finden wir eine klare lutherische Lehre gemäss Bibel und Bekenntnisschriften. Nachdem uns verschiedene Pfarrer der ELFK in den Folgejahren mit Gottes Wort und Sakrament gedient hatten, haben wir uns 2004 als Predigtplatz der St. Paulusgemeinde Saalfeld (Thüringen) angeschlossen. Einmal im Monat kommt Pfr. Kubitschek zu uns. Samstags findet Bibelstunde statt und sonntags Abendmahlsgottesdienst. Hin und wieder wird unser Kreis noch durch Glaubensgeschwister verstärkt, die eigentlich zu Gemeinden im Sachsen gehören aber für einige Jahre hier im Westen arbeiten oder studieren. Die anderen Sonntage haben wir Lesegottesdienst. Ab und zu fahren wir auch selbst mal nach Saalfeld.

Wir sind Gott dankbar, dass wir nach wie vor in unserer Ev.-Luth Freikirche sein können in der wir – zumindest die Älteren – getauft und konfirmiert wurden!

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